Wie plant man eine Buchmesse?

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Der Oktober ist da und das heißt vor allem eines: Die Frankfurter Buchmesse öffnet in wenigen Wochen ihre Pforten. Und für viele heißt das wiederum: höchste Zeit fürs Pläneschmieden, denn die weltgrößte Buchmesse will gut organisiert sein. Es gibt vieles zu beachten und zu managen, damit man den Messebesuch in vollen Zügen genießen kann. Deshalb kommen hier meine fünf Tipps, die VOR der Buchmesse geplant werden sollten.
Viel Spass!

#1 Der frühe Vogel

… fängt das Bett Wenn ihr euch an mehreren Tagen auf der Buchmesse tummeln wollt und nicht zufällig in der unmittelbaren Nähe der FBM wohnt, empfiehlt es sich FRÜHZEITIG nach einem geeigneten Schlafplatz zu suchen. Hier sind die Möglichkeiten sehr vielfältig: von 5-Sterne Hotel bis Couchsurfing ist alles drin. Allerdings muss man seinen Schlafplatz zeitig reservieren, denn gerade während der Messephasen sind die Hotels ruck-zuck ausgebucht und der Messezuschlag ist auch nicht ohne. Deshalb ist es wichtig, dass du herausfindest, was DU von einem Hotelzimmer erwartest. Möchtest du ein riesiges Boxspringbett und Zimmerservice? Oder reicht dir ein schlichtes Bettchen in einem Schlafsaal, den du dir mit 5 Fremden teilst? Es gibt auch immer noch die Möglichkeit, sich mit Freunden eine Ferienwohnung zu mieten oder vielleicht gehörst du auch zu den Glücklichen, die Verwandte oder Freunde in Frankfurt haben, bei denen du unter kommen kannst?
Wichtig ist, dass du dich bereits einige Monate vor der Buchmesse um eine Schlafgelegenheit kümmerst, denn kurzfristig ist es seeehr schwierig, noch ein Zimmer zu finden. Aber ich kann euch beruhigen, mit etwas Glück findet ihr jemanden, der einen Schlafplatz abzugeben hat. Schaut euch dafür zum Beispiel mal auf Facebook um. Dort gibt es extra Buchmesse-Gruppen und mit etwas Glück vererbt euch jemand ein Zimmer, der kurzfristig abspringen muss.

#2 Richtig reinkommen …

… Als nächsten Schritt solltet ihr euch eine Eintrittskarte besorgen. Hier ist wichtig zu beachten, dass ein normaler Besucher nur am Wochenende Zutritt zum Messegelände erhält. Vor allem am Messe-Sonntag ist die Buchmesse nicht nur gut besucht, sondern platzt aus allen Nähten. Menschen, die nichts dagegen haben, dass ihnen jemand auf die Füße tritt, haben Glück. Alle anderen sollten entweder Samstagsmorgens mit den Frühaufstehern oder Sonntagsnachmittags bzw. -abends kurz vor dem Zapfenstreich die Messe besuchen – allerdings müsst ihr dann nicht nur aufs Gruppenkuscheln, sondern auch auf einige Veranstaltungen und ähnliches verzichten. Es ist eben eine verzwickte Angelegenheit, den richtigen Zeitpunkt zum Messebesuch zu finden.
Eure Eintrittskarte kauft ihr am besten vorab online. Natürlich könnt ihr euch auch direkt vor Ort eine Karte kaufen, da müsst ihr unter Umständen Ewigkeiten an einer der Kassen anstehen. Der Kartenvorverkauf findet auf der Homepage der Frankfurter Buchmesse statt -> http://www.bookfair.com
Wichtig ist, dass ihr eure Eintrittskarte dann auch mitnehmt und nicht Zuhause liegen lasst! Mehr dazu siehe „Ich packe meinen Koffer und nehme mit …“ (Siehe Tipp #5)
Buchblogger-Special-Tipp: Seid ihr jedoch Buchblogger oder Booktuber sieht die Sache wiederrum anders aus: Als solche habt ihr die Möglichkeit, euch akkreditieren zu lassen. Das heißt ihr dürft (wie die Presse) nicht nur am Messewochenende, sondern an ALLEN Tagen auf der Buchmesse herumrennen und stöbern, was das Zeug hält. Wie ihr Schritt für Schritt zu eurer Akkreditierung kommt, erfahrt ihr ausführlich bei Philip von Book Walk.

#3 Der Weg ist der Weg

Fast geschafft! Aber wie kommt ihr nach Frankfurt? (Und auch wieder nach Hause, denkt dran! Leider ist nicht für immer Buchmesse…) Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Mit der Bahn oder dem Flugzeug, mit Auto allein oder in einer Fahrgemeinschaft, vielleicht auch mit einen Fernbus oder, oder, oder.
Welche Möglichkeit für euch in Frage kommt, hängt von vielen Faktoren ab: Wie weit ist es bis nach Frankfurt? Wie viel Komfort erwartet ihr auf eurer Reise? Welche Möglichkeiten bietet eurer Heimatort? Was seit ihr bereit zu zahlen? Könnt ihr euch mit anderen Reisenden zusammentun, z.B. ein Gruppenticket kaufen oder eine Fahrgemeinschaft gründen? Und so weiter … Praktisch ist es, hier nach dem Ausschluss-Verfahren vorzugehen. Schaut euch die verschiedenen Angebote, die für euch in Frage kommen, an und wählt einfach das aus, das am besten zu euch passt.
Wichtig ist auch, dass ihr euch die Frage stellt, wie ihr von eurem Schlafplatz zum Messegelände und später wieder zurück kommen wollt. Die Öffis (hach, ich liebe diesen Kosenamen für die Öffentlichen Verkehrsmitte!) sind in Frankfurt ziemlich gut, es gibt auch einige (bezahlbare) Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe der Messe, sodass ihr das Gelände zufuß erreichen könnt.
Gerade wenn ihr etwas außerhalb nächtigt, kann es sein, dass ihr in dieser Hinsicht ein paar Komplikationen bekommt- informiert euch also vorher. Fragt zum Beispiel bei eurem Hotel o.Ä. nach, was sich anbietet.

#4 Save the date!

Jetzt beginnt der schönste Teil der Planung. Und der, der die Vorfreude so richtig anfeuert! Ihr wisst, wie ihr nach Frankfurt & zur Messe kommt. Ihr habt einen Schlafplatz und seit stolzer Besitzer einer Eintrittskarte.
Nun ist es an der Zeit, zu überlegen, was DU mit der kostbaren Zeit auf der Buchmesse anfangen willst. Hier ist es ratsam, Augen und Ohren offen zu halten, denn nicht immer werden die besten Veranstaltungen großartig angekündigt oder gehen schlicht in der Masse unter. Veranstaltungen, z.B. Lesungen oder Signirstunden, Meet & Greets und so weiter findet ihr auf der Veranstaltungskalender auf der Homepage der Buchmesse. Doch nicht nur dort: Auch auf den Homepages der Verlage und Autoren, auf Facebook (zum Beispiel in Buchmesse- und Buchblogger-Gruppen), Twitter und Co. finden sich Veranstaltungen die auf oder um die Buchmesse herum stattfinden.
Schaut euch sorgfältig um und behaltet die vier goldenen Ws im Hinterkopf: WER ist WANN und WO anzutreffen und WAS passiert da. Am besten schreibt ihr euch jeden Termin, den ihr besuchen wollt, raus und guckt, ob sich Termine überschneiden, was sehr leicht passieren kann. Beachtet, dass man sich bei einigen Veranstaltungen vorher  beim Veranstalter anmelden muss!
Und plant genug Zeit ein, von Termin A zu Termin B zu kommen, gerade am Wochenende ist es ein Krampf, sich in Eile durch die übervollen Gänge zu quetschen.
Buchblogger-Special-Tipp: Es besteht zum Beispiel auch die Möglichkeit, sich mit Verlagsmitarbeitern zu treffen. Allerdings sind die Termine ziemlich rar – schreibt die Verlagsmenschen eures Vertrauens also rechtzeitig eine E-Mail und fragt, ob sie ein bisschen Zeit für euch haben.
Außerdem finden auf der Buchmesse zahlreiche Blogger-Treffen statt. Behaltet deshalb unbedingt andere Blogs, Bloggerportale und ähnliches im Blick und meldet euch rechtzeitig an – denn auch bei den meisten Bloggertreffen ist die Teilnehmerzahl eingeschränkt.

#5 Ich packe meinen Koffer und nehme mit …

  • Zeit die Tasche zu packen! Wie immer kommen hier 1.000 Fragen auf. Rucksack, Reistasche oder Trolley? Was muss alles mit? Was kann Zuhause bleiben?
    Am einfachsten ist es, wenn ihr bereits einige Tage vorher eine Packliste schreibt und diese einfach immer, wenn euch noch etwas einfällt, ergänzt oder Unnötiges weggstreicht. So eine Packliste ist von Mensch zu Mensch verschieden, was dem einen Unnötig erscheint ist für den anderen überlebenswichtig, also überlegt euch, was ihr persönlich braucht.
    Hier einige der wichtigsten Utensilien, die im Messegepäck nicht fehlen sollten:
    Eintrittskarte. Nichts ist ärgerlicher als eine liegengebliebene Eintrittskarte. Solltet ihr sie echt vergessen, könnt ihr die Online-Karte notfalls in Hotel nochmal ausdrucken.
    ⦁ Belege fürs Hotelzimmer und ähnliches. Es ist nie verkehrt, sich die Reservierungsbestätigung oder etwas ähnliches auszudrucken, damit ihr für den Fall der Fälle etwas in der Hand habt.
    ⦁ Handgepäck. Denkt an einen Tagesrucksack oder eine Handtasche, die euch am Messetag begleiten soll – ihr wollt ja den Reisekoffer nicht über die Buchmesse schleppen. 😉
    ⦁ Verpflegung. Ihr müsst auf jeden Fall genug auf der Messe trinken- nehmt euch am besten mindestens eine Flasche Wasser mit. Bedenkt, dass Essen & Getränke auf dem Messegelände extrem teuer sind. Ihr könnt euch auch in einem Supermarkt vor Ort eindecken.
    ⦁ Klamotten. Und zwar die richtigen. Festes und bequemes Schuhwerk ist immer gut. Außerdem ist es Mitte Oktober schon ziemlich kalt, also solltet ihr die warme Jacke nicht Zuhause lassen. Dafür herrschen in der Messehalle jedoch tropishe Temperaturen und ein kuscheliger Wollpulli zwingt euch da schnell in die Knie. Also kleidet euch nach dem Motte: Draußen ist es Winter, drinnen ist es Sommer. Gegen einen kleinen Obulus könnt ihr eure Mäntel u.Ä. an der Gaderobe abgeben.  Und ich zitiere an der Stelle gerne meine Oma: „Egal wohin man fährt: Für jeden Tag nimmt man ein Paar frische Stümpfe, ein Set Unterwäsche und eine Ganitur von allem als Ersatz mit!“ 😉
    ⦁ Hygieneartikel. Eigentlich selbsterklärend. Nach einem Messetag seit ihr wahrscheinlich verschwitzte und zerzauste Zombies – und nur eine ausgirbige Dusche rettet euch euch und eure Mitmenschen. Denkt an Deodorant und eine Bürste oder einen Kamm, die ihr im Handgepäck mit auf die Messe nehmen könnt – als Erste-Hilfe-Maßnahme vor Ort, sozusagen.
    ⦁ Bücher. Ihr geht auf eine Buchmesse, dort solltet ihr natürlich nicht ohne Lesestoff aufschlagen. Überlegt euch jedoch, welches Buch ihr mitnehmen möchtet. Welche Autoren wollt ihr treffen, vielleicht signieren sie euch ja eurer Exemplar? PS: Ich rate euch den Schutzumschlag Daheim zu lassen, sonst verknickt er oder reißt ein.
    ⦁ Kamera, Smartphone, Powerbank. Zum schießen von Erinnerungsfotos, zum Wiederfinden von verlorenen Begleitern und zum Einspeichern von Handynummern. Denkt auch an LADEGERÄTE für eure technischen Freunde.
    ⦁ Führerschein & Personalausweiß. Damit ihr eure Identität belegen könnt. Für den Fall, dass irgendein Mitfahrer der Polizei winkt, woraufhin ihr angehalten und kontrolliert werdet (nicht, dass uns so was je in Frankfurt passiert wäre… NIEEE!) oder falls ihr einen Mord beobachtet oder so ähnlich …

Buchblogger-Special-Tipps: Als Buchblogger solltet außerdem ein paar Dinge mitnehmen:

  • Visitenkarten, wenn ihr welche habt
  •  Stift und Papier. Zum notieren von besonderen Geschehnissen und Abenteuern, Blogadressen und Anschriften neuer Freunde, spannender Buchtitel und zauberhafter Autoren, …
  • Mehr Buchblogger-Special-Tipps gibt es im Gemeinschaftsprojekt einiger Buchblogger: Messeguide für Buchblogger
Schaut euch zu diesem Thema auch Anabelles Video „Buchmesse Survival Kit“ an, in dem sie beschreibt ebenfalls, was ihr alles mit zur Buchmesse müsst.
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So, das waren meine fünf Tipps für eine erfolgreiche Buchmesse-Planung. Ich hoffe sehr, ich konnte euch ein bisschen helfen und wir sehen uns dann auf der FBM! Überlebenstipps für die Buchmesse gibt es auch von Charlouise: How To Survive A Bookfair und für all die Daheimbleibenden gibt es ebenfalls einen Survival-Guide: Buchmesse-Überlebenstipps für Daheimgebliebene
unterschriftLiebst,

4 Kommentare zu „Wie plant man eine Buchmesse?

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